PK Menschliches

Natürlich geht es nicht (vordergründig) um Menschliches im Sinne von menschlichen Eigenschaften, sondern um Bilder, in denen Menschen in alltäglichen Situationen präsent oder in Abwesenheit durch Attribute nachdrücklich vertreten sind.
Es gibt in dieser Galerie keine Aufnahme, welche man mit Fug und Recht Portrait nennen dürfte. Es sind zumeist Momentaufnahmen, die eher eine augenblickliche Stimmung oder Konstellation aufgreifen. Alltäglichkeit eben. Menschen in bestimmten Konstellationen. Sobald Gesichter im Bild zu sehen sind (und ich mag es sehr, in Gesichter zu schauen, sie zu fotografieren, was in der Realität für mich vorwiegend bei Veranstaltungen mit den Künstlern auf der Bühne möglich ist), dann vernachlässigen die Betrachter zumeist das Besondere oder Allgemeingültige der Situation. Insofern haben Rückansichten (zumal aufgewachsen „mit“ Caspar David Friedrich) , in denen Gesichter nicht „ablenken“, für mich einen sehr großen Stellenwert.
Mit dem Anliegen, Menschen in einer Haltung zu zeigen, in der sie in aller Regel NICHT IM VERHÄLTNIS ZUR KAMERA  stehen, sondern in ihrer jeweiligen Situation, bewege ich mich a priori in einem grenzüberschreitenden Verhältnis zum jeweiligen Persönlichkeitsrecht. Mit dem Bemühen, jedoch nur respektvolle Abbildungen zu zeigen (nicht jede skurrile Situation ist respektlos, sondern meist einfach nur „menschlich“), versuche ich Menschen sowohl dokumentarisch als auch würdevoll abzubilden.
Sollte sich dennoch eine der abgebildeten Personen unwürdig dargestellt finden oder sich in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt fühlen, dann bitte ich um Rückmeldung per E-Mail und entferne auf Forderung/Wunsch auch umgehend entsprechende Abbildungen.
Jedoch bitte ich ebenso darum, sich selbst zu hinterfragen, inwieweit diejenigen in der heutigen Bilderflut schon aus dokumentarischen Gründen Abbildungen anderer Menschen erwarten, zudem in Situationen, in denen sie sich selbst nie abgelichtet würden sehen wollen!
Einerseits geht es um die Ego-Sicht zum Begriff Freiheit bzw. Persönlichkeitsrecht. Andererseits um eine Haltung, die im Englischen mit NIMBY beschrieben wird (Not in my backyard), was letztlich soviel bedeutet wie, etwas, was zwar notwendig ist, soll bitte schön überall gemacht werden, nur nicht im eigenen Hinterhof.
Dies mag jetzt wieder wenig respektvoll oder gar despektierlich klingen, ist aber nicht so gemeint. Vielmehr sind wir uns dieser Haltung selbst oft nicht bewußt.
Und Weitererseits sollte man sich selbst hinterfragen, wie man zu vielen früheren Aufnahmen, die inzwischen oft Kultstatus erlangt haben, steht, in denen permanent Menschen zu sehen sind! Und wohl in den meisten Fällen nicht ihre Einwilligung schriftlich gegeben haben (die menschlichen Charaktere haben sich weniger verändert, als juristische Gegebenheiten)!
Denn meinerseits geht es um die Dokumentation von Alltag, Zeitgefühl, menschlichem Empfinden, zwischenmenschlichen Beziehungen und dem Verständnis vom Menschen als sozialem Wesen im bewußten Gegensatz zum (in aller Regel) zivilisierten westlichen Egotripper.
Und wie gesagt: Verletzung, Entwürdigung usw. sind nicht gewollt und werden – mit Hoffnung auf soziale Kompetenz – auf Anfrage auch umgehend gelöscht.
PS: Wo das zwischenmenschliche Verhalten vom Denken in juristischen Maßstäben beherrscht wird, ist soziale Kompetenz bereits nachhaltig zerstört. Kommunikation über Anwälte befördert in aller Regel Konfrontation. Daraus resultierende Lösungen sind zumeist juristisch saubere mit viel sozialem Zerstörungspotenzial.
In Fällen, wo ich eigene Fotos zwingend als Kunst betrachte, würde ich aber bei Entfernungsforderungen mit den Forderern durchaus kommunizieren wollen.