Hier der Werbetext für die Premiere meiner Reiseberichte im Februar 2016:
Winterreisen
Veranstaltungsreihe des Kultur Aktiv e.V.
Balkan – Fünf Wochen im Schnelldurchgang
Ein Reisebericht von Peter R. Fischer
Hören, Schauen, Mitplaudern
Do, 18.2.2016, 20 Uhr
Atelier Schwarz, Förstereistraße 3, 01099 Dresden
Nach Stippvisiten in Sarajevo 2010 und Slowenien/Nordkroatien 2011 stand der Vorsatz im Raum, einmal über den ganzen Balkan zu reisen, wenn möglich in einer längeren zusammenhängenden Tour, um mit dem gerade entstehendem Einfühlen in ein Land bereits in das nächste zu wechseln. In der Hoffnung, so besser Gleiches und Unterschiedliches zu erkennen. Spürt man oder weiß man nur nach Grenzübertrtitt in welchem Land man sich gerade befindet?
Im Frühjahr 2015 habe ich gesagt „Jetzt!“ und mich sehr kurzfristig entschlossen, im April und Mai fünf Wochen über den Balkan zu reisen. Im Auto, zugleich mein tägliches Hotel, ohne feste Route, einzelne Orte im Visier, keine inhaltliche Vorplanung, kein spezielles Thema. Eine Erkenntnisreise für die eigene Wahrnehmung, die eigene Neugier. Eine Recherchereise, von der ich sehr viele bildliche Skizzen mitbringen wollte. Frei nach der Devise, „Ich suche nicht, ich finde“ schauen, was am Wegesrand liegt.
Fünf Wochen – viel zu kurz für acht Länder im Schnelldurchlauf, vorwiegend „Städtehopping“ – am kroatischen Küstenstreifen in Rijeka beginnend gen Süden, mit kurzem Abstecher nach Bosnien (Mostar), zurück an die kroatische Küste, über Montenegro und Albanien nach Mazedonien, mit einer Schleife durch den Norden Griechenlands um wieder über Mazedonien nach Bulgarien zu gelangen und durch Serbien zurück gen Norden. Keine Zeit mehr für Kosovo und Rumänien.
Keine Bildungsreise, kein Abhaken von Sehenswürdigkeiten. Nur Treibenlassen, Schauen nach Details, dem alltäglichen Lauf der Dinge im öffentlichen Leben, dem Flair der Orte. Keine Sozialstudie. Eine Annäherung an eine Region zwischen Blick nach Westen und Nationalstolz, meine Wechselbeziehung zum Gesehenen. Ein Unterwegssein vorübergehend ohne Zuhause. Kurz vor der großen Flüchtlingswelle. Teilweise fuhr ich auf den Straßen der „Balkanroute“, wo allenfalls kleine Gruppen unterwegs waren. Aber es war nicht mein Foto-Thema. Als Reisender ohne Aufgabe und ohne Verantwortung, zwar kaum mit Geld aber den „richtigen“ Papieren in der Tasche, war ich frei in der Bewegung…
Und nun so frei, in meiner Reiseberichtpremiere darüber zu erzählen und zahlreiche Bilder zu projizieren.
Bis zum 01.03. ist in der Galerie Neue Osten in den Räumen des Kultur Aktiv (Bautzener Str. 49) noch die Ausstellung zur Reise „Hidden Ambitions – Bilder vom Balkan 2“ zu sehen.