VITAles

„Meine Fotos sind Vorlagen für Bilder, nicht für technische Zeichnungen.“

*1957 Rodewisch/ Vogtland
in Cottbus aufgewachsen und bis 2007 ansässig
Diplomkulturabeiter (FH)
Seit 2008 in Dresden
Freiberuflich seit 2003
Photographisch seit 2008 tätig
erste Ausstellung 2010

Stationen waren neben Aushilfsjobs und Auszeiten, dem Studium an der Fachschule für Klubleiter in Meißen u.a. ehrenamtlicher und hauptamtlicher Jugendklubleiter sowie Leiter Veranstaltungsbüro im soziokulturellen Jugendzentrum Glad-House in Cottbus (1986 bis 1994).
Seit 1995 arbeitete ich organisatorisch für unterschiedliche Filmfestivals, so jahrelang in Cottbus (bis 2001), Schwerin (2004 bis 2007) und Saarbrücken (2008 bis 2018). Nach mehrjähriger Projektarbeit für die AG Kurzfilm – Bundesverband deutscher Kurzfilm in Dresden (2008 bis 2012) bin ich inzwischen als freier Fotograf tätig.
Derzeit fotografiere ich für das Internationale Kurzfilmfestival Hamburg, die Regensburger Kurzfilmwoche, die Grenzlandfilmtage in Selb und in Wiesbaden für die Filmfestivals goEast und exground. In Dresden war/bin ich als Fotograf für verschiedene Kulturveranstalter tätig, u.a. die Tschechisch-deutschen Kulturtage, die zeitgenössische Kunstausstellung Ostrale – Biennale, das Literaturhaus Villa Augustin, das Festival Literatur Jetzt!, im Jazzclub Tonne …

2008 begann die photographische Arbeit. Fast alle seitdem entstandenen Bilder sind digital aufgenommen.

Beim Fotografieren kann ich keine Thesen gebrauchen. Wichtig ist, was mich beeindruckt. Es gibt keine arrangierten Bilder. Ich komme in bildträchtige Situationen, sie kommen über mich. Sie häufen sich. Der eigene Stand- und Blickpunkt sind gewollt oder intuitiv, aber ebenso oft aus der Situation heraus, dem Motiv geschuldet, erzwungen.

Die Selektierung, die Thematisierung entsteht bei der Bearbeitung und lenkt zugleich die Aufmerksamkeit bei künftigem Fotografieren. So entstehen Schwerpunkte fast von allein und spiegeln sich in der Unterschiedlichkeit der hier gezeigten Bildergalerien wieder. Es ist die Lebensvielfalt, in der man sich selbst alltäglich wiederfinden kann, wenn man es will.

War im Beginn der Hang zum Abstrakten, Strukturellen und Impressionistischen vorherrschend, rücken mehr und mehr die flüchtigen Begegnungen im öffentlichen Raum in den Mittelpunkt. Mit Vorliebe versuche ich, die winzigen Sekunden (und manchmal bleibt weniger Zeit) zu erfassen, in denen die Menschen inmitten vieler anderer ganz allein sind: mit sich selbst beschäftigt, introvertiert, der Moment, indem sie nicht eine bestimmte Person in den Augen anderer sein wollen.

Ich bleibe allen Richtungen offen, der Moment entscheidet, was und wie ich fotografiere. Erfahrungswerte und Stimmungen lenken den Blick. Die spätere Auswahl der Fotos als realistische, dokumentarische Abbildung oder die Bearbeitung zu einem photographischen oder abstrakten Bild folgt anderen Aspekten, ist eine Mischung aus Arbeit und Intuition oder die bildliche Umsetzung eines Gedankens oder Gefühls. Die konzeptionelle Auseinandersetzung erfolgt für Ausstellungen. Ich möchte keine bebilderten Thesen ausstellen. Kunst darf nicht nur, sondern muß auch Emotion sein.

Die Welt gleicht einem überdimensionalen Kaleidoskop, in dem es glitzert und funkelt, wenn man ins Licht schaut, in dem kaum etwas erkennbar ist ohne Licht. Es ist voll unzähliger Puzzleteile, aus denen durch kleine Drehungen des Kaleidoskops in Sekundenbruchteilen unzählige neu zusammengesetzte Puzzles entstehen. So wie man mit kleinen Wendungen des Kopfes immer wieder ein neues Bild vor sich hat, nur den Blickpunkt, aber nicht den Standpunkt verändernd.

Über all meinen Bildern könnte so der Begriff Kaleiduzzle stehen, ganz gleich ob über den banalen, den gewollten, den gedachten, den abstrahierten oder den flüchtigen unscharfen Momentaufnahmen: alle sind festgehaltene Spiegelbilder eines manchmal auch nur in Gedanken erlebten Moments, sind die Puzzleteile, die aus sich selbst heraus im Kaleidoskop leuchten.